Praise Camp 27.12.2024-01.01.2025

241227_PC_DBI-10 (1) (Foto: Praise Camp Website)
Einblick in einen Praise Camp Tag
Martina Bhend,
Es ist 8:15 Uhr morgens und mein Wecker lässt mich erwachen. Um mich herum herrscht bereits reges Treiben, viele der anderen 3000 Frauen, die die Nacht in der gleichen Halle wie ich verbracht haben, sind bereits wach und machen sich auf den Weg zum Frühstück. Auch ich hole mir etwas zum Essen und treffe einige der 36 jungen Erwachsenen, die zu unserer PraiseCampgruppe gehören, an einem Tisch in der Esshalle. Es wird hier wird bereits rege darüber debattiert, wer welche Angebote am heutigen Tag besuchen möchte.

09:00 Uhr, der Morgenworship beginnt. Ich habe mich für das sechste Angebot "Von Psalm zu Jesus" entschieden. In einer Gruppe von ca. 150 Personen machen wir eine lyrische Reise durch Texte des Alten und Neuen Testaments und enden bei den Worten von Jesus. Ich darf einfach nur zuhören, geniessen und mich begeistern lassen von all den Prophezeiungen, die auf Jesus hinweisen.

10:00 Uhr, ich treffe mich mit meiner Kleingruppe. (Für diesen Programmpunkt haben wir unsere Gruppe in sechs Untergruppen à ca. 4 Personen aufgeteilt.) Die Kleingruppenzeit liegt mir besonders am Herzen, denn sie gibt mir als Gruppenleiterin die Möglichkeit täglich von einzelnen Gruppenmitgliedern zu hören, was sie beschäftigt und wo Fragen aufgetaucht sind. Gemeinsam besprechen wir einen Bibeltext, tauschen uns darüber aus und besprechen die Umsetzung in unserem Alltag.

11:00 Uhr, das erste Seminar beginnt. (Jeden Tag haben wir ca. 10 verschiedene Seminare mit verschiedenen Themen zur Auswahl.) Die zentrale Frage, die in dem von mir besuchten Seminar im Raum steht: Wie können wir Resilienz zulegen und weise Entscheidungen treffen, damit wir langfristig für Gott brennen? Hier einige Kernaussagen dazu:

  • Je schwieriger das «Was» (Situation), desto wichtiger ist das «Warum» (Beweggrund)
  • Wahrheiten Gottes zu Glauben stärkt unsere Resilienz
  • Sich selbst Grenzen setzten, dafür innerhalb dieser Grenzen Vollgas geben
  • In gesunde Beziehungen investieren


12:00 Uhr, Zeit fürs Mittagessen, doch der Weg zum Speisesaal benötigt viel Zeit und Geduld. Bei 7000 PraiseCampTeilnehmern bin ich bei weitem nicht die Einzige, die den schmalen Gang in Richtung Hauptgebäude in Angriff nimmt. «Stau auf der Hauptachse zwischen CCB und Halle 1», schreibt jemand scherzhaft in unseren Gruppenchat.

14:00 Uhr, wir starten ins zweite Seminar des Tages. «Kraftvoll – beten mit der Bibel» Hier werden wir ermutigt in ständigem Austausch mit unserem Vater im Himmel zu sein. Unser Gebetsleben soll nicht wie eine angezogene Handbremse sein, sondern wir sollen voller Leidenschaft die Schätze entdecken, die Gott für uns bereithält.

16:00 Uhr, Zeit für einen Workshop, jetzt wird es praktisch. Nicht weit entfernt vom PraiseCamp sind viele Basler Quartiere, in denen Menschen leben, die von Hoffnungslosigkeit geprägt sind. Es gibt Obdachlose, Umschlagplätze für Drogen und Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Mitglieder einer Gemeinde, die sich aktiv für diese Menschen einsetzen, erzählen uns von ihrer Arbeit und ihren damit verbundenen Erlebnissen. Danach teilen wir uns in drei Gruppen auf, um bewusst an spezifischen Orten zu beten. Meine Gruppe hat den «Strassenstrich» zum Ziel. Es ist Nachmittag und deshalb nicht viel los und trotzdem berührt mich der Anblick sehr.

17:15 Uhr, heute Essen wir früh zu Abend, denn unsere Gruppe hat sich für den Abwaschdienst eingetragen. Diese Dimensionen übersteigen ein Jungscharlager bei weitem. Wir nutzen Industrieabwaschmaschinen, trocknen Besteck ohne Ende ab und reden nebenbei über den vergangenen Tag. Einige sind froh, endlich praktisch etwas arbeiten und so den Kopf lüften zu können.

19:30 Uhr, das Abendplenum, der Ort, an dem alle Teilnehmer des Camps zusammenkommen, startet. Wir schauen zurück auf den Tag, beten gemeinsam Gott an und hören eine Predigt. Das Thema, dass sich durch die ganze Woche zieht ist «GOOD NEWS», heute im Spezifischen: Die Auferstehung Jesu. Der Prediger vollzieht mit uns einen Faktencheck und wiederlegt dabei fünf Gegenargumente der Auferstehung.

22:00 Uhr, heute Abend ist die «Friendship-Night» und wir verbringen Zeit in unserer Gruppe. Im gemütlich eingerichteten Teehaus werden Gesellschaftsspiele gespielt und Freundschaften gestärkt. Hierbei möchte ich gerne erwähnen, dass unsere Bäretswiler Gruppe im ganzen PraiseCamp durch 11 junge Erwachsene aus der Reformierten Kirche Fällanden bereichert wurde. So konnten wir auch innerhalb unserer Gruppe neue Menschen kennenlernen und unseren Horizont erweitern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das PraiseCamp jeden einzelnen im Glauben gestärkt und für den Alltag ermutigt hat. Dankbar blicken wir auf die gemeinsame Zeit zurück und freuen uns darüber, wie Gott in jedem einzelnen Leben gewirkt hat. Doch das PraiseCamp ist erst der Anfang. Denn «Die wichtigste Person des PraiseCamps ist diejenige, die noch nicht am PraiseCamp war.» (Zitat eines PraiseCamp Hauptleiters) Es liegt nun an uns die «GOOD NEWS» in unser Umfeld hinauszutragen und somit ein Licht in unserer Gesellschaft zu sein. Passend hierzu der Songtext des diesjährigen Praisecampsongs:

Mir kenne d’Wahrheit, dr Wäg zum Läbe, kei andere als Jesus
Uf jedi Suechi, isch er die Antwort, kei andere als Jesus
Är alleini bringt Erfüllig, kei andere als Jesus
Und jede söll das ghöre, Wär üsi Hoffnig isch:
Hallelujah, Lob und Dank - üse Retter het ds Läbe glah
Är vergit üsi Sünde, stillt jedi Sehnsucht - Was fürne gueti Botschaft

Oh, wenn er di befreit het, dis Härz erreicht het und du e nöie Mensch bisch: Chumm und lob dr Herr
Oh, wenn er di entfacht het und du erläbt hesch, dass sini Chraft real isch: Chumm und lob dr Herr
Wenn dini Schuld am Chrüz isch, du völlig frei bisch und jedi Schwäri liecht wird: Chumm und lob dr Herr
Und will sis Grab läär steit, dr Tod iz schwigt und üse Jesus läbt: Chumm und lob dr Herr


Simea Binder
Prais Camp 2024
15.01.2025
5 Bilder
Fotograf/-in
Praise Camp Website